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Elasund

schön: 5 PunkteDie erste Stadt

von Klaus Teuber

Kosmos (Redaktion: TM, Lizenz: Catan)

ca. 20 €

– nicht mehr lieferbar –

bis 4 SpielerInnen

Schwierigkeiteinfach (ab ca. 10 Jahre) 

Verpackung −

6. Platz Deutscher Spiele Preis 2006

„Die erste Stadt“ ist nach Candamir die zweite Episode aus dem Catan-Roman, die Klaus Teuber spielerisch umsetzt. Zwar erinnert die Piktografie an die vertrauten Siedler von Catan, doch spielerisch ist Elasund doch recht weit davon entfernt. Es gibt diesmal weder Rohstoffe, noch Waren, noch Naturalien, mit denen die SpielerInnen untereinander handeln können. Elasund ähnelt eher anderen Städtebauspielen, bei denen der Grundriss eines Ortes zu bebauen ist.

Das Spiel entwickelt dabei eine Catan-ungewohnte Aggressivität. Denn die Entwicklung der Stadt verläuft sehr dynamisch. Und das heißt, dass kleinere Gebäude den großen weichen müssen. Das geht dann immer auf Kosten des Bauherrn des älteren Gebäudes.

Wer glaubt, dass der Bau von Häusern in einer mittelalterlichen normannischen Stadt eine planerisch einfache Angelegenheit war, sieht sich getäuscht. Auch damals mussten schon gewisse bürokratische Hemmnisse überwunden werden. Zuerst muss immer ein Baubrief auf den gewünschten Ort des Stadtplan-Rasters gelegt werden. Erst eine Runde später kann gebaut werden. Das Bauen von kleineren Gebäuden ist recht einfach – dazu reichen ein Baubrief und etwas Gold. Bei größeren Gebäuden sind zwei oder drei Baubriefe verlangt, wobei die Briefe der MitspielerInnen mit verwendet werden können, wenn sie auf passenden Nachbargrundstücken liegen. Das ist der entscheidende Punkt, warum insbesondere das Legen der Baubriefe einige taktische Vorausschau notwendig macht.

Letztlich wichtig sind die Gebäude, auf die ein Siegpunkt gelegt werden kann. Die zehn notwendigen Siegpunkte liegen – wie bei Candamir – als kleine Holzwürfel zunächst vor den SpielerInnen. Wer sie als erster verbaut hat, gewinnt.

Unerlässlich sind auch die Häuser, die Ertrag in Form von Gold und von Machtkarten versprechen. Die Machtkarten eröffnen die Chance, die Bauregeln zu verbiegen.

Wie bei den Siedlern muss jede SpielerIn zunächst würfeln. Sie versetzt dann das Schiff und lässt es an der Häuserzeile anlegen, die der gewürfelten Zahl entspricht. Gold- und Machtkarten gibt es dann für alle SpielerInnen, die in dieser Häuserzeile gebaut haben.

Sicherlich ist Elasund kein kommunikatives Spiel, da sollte man sich von dem Catan-Logo nicht täuschen lassen. Der enge Spielplan sorgt aber trotzdem für Interaktion. Die Regeln sind für erfahrene Spieler gut verständlich und sorgen bei etwas Routine für eine gute Stunde Spielspaß. Der Nachteil des Spiels darf aber auch nicht verschwiegen werden. Ohne Routine kann es – insbesondere bei vier SpielerInnen – auch ewig dauern. Da hat die Agressivität im Spiel auch Nachteile: Wenn einem die Siegpunkt-Gebäude immer wieder abgerissen werden, kann es lange dauern, bis zehn Punkte beisammen sind. Deswegen ist Elasund eher für drei oder auch zwei Spieler zu empfehlen. Und denen sollte man den Rat mit auf den Weg geben, dass „sichere“ Siegpunkte wie Mauern und Kirche am Ende die entscheidenden sein können.

[ FAQ ]  [ interaktive Spielregel „Prof. Easy“ ]

© games we play 2005-10 – Autor: Harald Schrapers