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Farmerama

nett: 4 PunkteDas Brettspiel

von Uwe Rosenberg

Ravensburger (Redaktion: André Maack)

ca. 25 €   

1 bis 4 SpielerInnen

Schwierigkeiteinfach (ab ca. 10 Jahre)

2013

Dem Farmerama-Brettspiel merkt man an keiner Stelle an, dass er sich an ein vergleichsweise banales Browserspiel gleichen Namens anlehnt. Rosenberg präsentiert ein Spiel mit einem gut durchdachten Rondellmechanismus.

Es ist ein nicht besonders schwieriges Optimierspiel. Jeder sitzt vor seinem Bauernhof, und versucht aus seinem Grund und Boden das Beste rauszuholen. Bei der Aussaat ist zu beachten, dass es pro Spielbrettabschnitt immer nur ein bis drei Anbaufelder gibt, auf die die Pflanzenplättchen gelegt werden dürfen. Zudem steht auf einigen eine Vogelscheuche, die man möglichst nicht verdecken sollte. Mit Blick auf das Futterbedürfnis der Tiere, dem eigenen Wasservorrat zum Weiterbewegen des Rads und das vorhandene Saatgut findet man bald eine gute Lösung. Aktionskarten sorgen dafür, dass Farmerama nicht zu einem interaktionsfreien „Nebeneinanderherspielen“ gerät.

Gewünscht hätte ich mir eine großzügige und ausdrucksstarke Grafik, die für eine klare Übersichtlichkeit sorgt. Und die fehlt leider. Immerhin sehen die Bilder hier nicht so unscharf-pixelig aus wie 2003 bei der ersten bedeutenden Computerspiel-Umsetzung, Klaus Teubers Anno 1503. Bei Farmerama sind die Bilder einfach etwas kleiner ausgefallen. Glücklich ist diese Lösung aber nicht.

Werden den die Browserspiel-Anhänger mit dieser analogen Farmerama-Version glücklich? Ich weiß es nicht. Denn ich keine niemanden, der Farmerama online spielt. Ich kann nur vermuten, dass Leute, die mit Brettspielen wenig Erfahrungen haben, dieser Ravensburger-Titel reichlich sperrig vorkommt. Man muss sich erst richtig in den Spielablauf hineinversetzen, um zu erfahren, dass die Mechanismen nicht nur optisch rund sind. Wenn Uwe Rosenberg und die Ravensburger-Redaktion nicht in manche Zwänge des digitalen Vorbilds eingebunden wären, wäre Manches sicherlich noch überzeugender. Aber so tut man gut daran – auch wenn es manchmal schwerfällt – das Computerspielambiente auszublenden und nur den Kern des Spiels zu bewerten. Dann kommt man zu einem positiven Urteil.

Eine ausführliche Besprechung von Farmerama finden Sie im Magazin spielbox 4/2012.