games we play

Fische Fluppen Frikadellen

Weltneuheit mit dynamischem Tischwechsel System

schön: 5 Punktevon Friedemann Friese

2F

ca. 30 €

– nicht mehr lieferbar –

bis 15 SpielerInnen

Schwierigkeit mittel (ab ca. 12 Jahre) 

Verpackung +

Auswahlliste Spiel des Jahres 2003

6. Platz Deutscher Spiele Preis 2003

Wenn bei diesem Spiel zwei bis fünf Personen mitmachen wollen, ist es ein eher durchschnittlich gutes Handelsspiel. Ziel ist es, über Land oder mittels Floßverbindung die richtigen Händler zum richtigen Zeitpunkt zu erreichen.

Wenn allerdings mehr als fünf Spieler mitspielen wollen, dann wird Fische Fluppen Frikadellen zu einem sensationellen Spielerlebnis. Dann kommt auf den Nachbartisch nämlich ein zweites Spiel, und die SpielerInnen teilen sich auf die Tische auf. Bei mehr als zehn Leuten könnte man sogar noch einen dritten Tisch ins Spiel integrieren.

Wenn ich mit meiner Spielfigur zum Hafen ziehe, gehe ich zum Nachbartisch und setzte mich rechts neben die SpielerIn, die dort gerade an der Reihe ist. Hier erwartet mich eine womöglich überraschende neue Spielkonstellation. Ich darf mich vorher nicht darüber informieren, wie es am Nachbartisch aussieht, bin allerdings gezwungen, mindestens einmal im Spiel den Tisch zu wechseln. Ich könnte allerdings, wenn ich an die Reihe komme, über den Hafen direkt zurück zum Ausgangs-Tisch zurückgehen.

Für eine ganz besondere Spieldynamik sorgt ein Zeitfaktor im Mehr-Tisch-Spiel. Denn die Geschwindigkeit, in der die Züge gemacht werden, ist an den beiden Tischen naturgemäß unterschiedlich. Damit ich die Waren schnell genug kaufen und verkaufen kann, ist es für mich günstiger, wenn ich häufiger an der Reihe bin. Deswegen sollte man darauf achten, keinesfalls jemanden allein an einem Tisch sitzen zu lassen. Denn dann kann der mit hoher Geschwindigkeit mit sich spielen.

Der riesige Spielspaß wird allerdings dadurch getrübt, dass die Spielregel reichlich komplex ist und der Einstieg schwer fällt. Hier merkt man, dass dem Spiel, das im Eigenverlag des Autors erschienen ist, der letzte Schliff fehlt. Dabei ist gar nicht mal das Tischwechselsystem zu schwierig, sondern das Grundspiel müsste deutlich vereinfacht werden. Denn nur dann könnte man die notwendige recht hohe Spielerzahl häufig genug für dieses Spiel gewinnen.

Zu wünschen wäre es, wenn sich ein großer Spieleverlag dieses Titels annähme und es gleich als Zwei-Tisch-Version zu einem angemessenen Preis auf den Markt brächte. Das wäre ein Riesen-Spiel. So aber hat Fische Fluppen Frikadellen den kleinen Nachteil, dass die Ein-Tisch-Version zwar gut, aber nicht überragend ist, während die brillante Zwei-Tisch-Version ein wenig zu teuer ist und für das breite Publikum zu unübersichtlich umgesetzt wurde.

© games we play 2004–12 – Autor: Harald Schrapers