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Deutscher Spiele PreisDer fliegende Holländer

von Klaus Teuber

Parker

ca. 39-70 DM

- nicht mehr lieferbar -

bis 6 SpielerInnenschön: 5 Punkte

Schwierigkeit mittel (ab ca. 12 Jahre)

Deutscher Spiele Preis 1992

Der als Fliegender Holländer bekanntgewordene Kapitän ist vom Teufel dazu verdammt, bis zum Jüngsten Tag mit seinem Geisterschiff auf den Meeren umherzuirren. Ziellos wird die einzige Spielfigur - das Geisterschiff - auf dem Spielplan in jeder Runde ein Feld weitergesetzt.

Begegnet ein Handelsschiff dem Fliegendem Holländer, gilt dieses als Unglücksschiff. Kaum jemand vertraut ihm noch seine Waren an. Der Wert der Anteile, die von den SpielerInnen gehalten werden, an diesem Unglücksschiff sinkt auf Null.

An den Mast genagelte Hufeisen sind das einzige Mittel gegen eine Begegnung mit dem Geisterschiff. Die SpielerIn, die genau die richtigen golden und silbernen Hufeisen ins Spiel bringt, darf die Zugrichtung vom Fliegenden Holländer bestimmen. Wenn sie es schafft, die Spielfigur von den Handelsschiffen fernzuhalten und stattdessen auf einer Insel landen zu lassen, kann sie mit ihren Schiffsanteilen einen Gewinn einstreichen.

Klaus Teuber hatte zuvor mit Barbarossa, Adel verpflichtet und Drunter & drüber bereits dreimal den Kritikerpreis Spiel des Jahres einheimsen können (später kamen noch die Siedler von Catan dazu), der Fliegende Holländer kann daran anknüpfen. Der Spielablauf ist perfekt durchdacht, er bietet den Reiz des ungewohnt Neuen und das Thema ist gut umgesetzt.

Schwung gewinnt das Spiel dadurch, daß alle SpielerInnen gleichzeitig in Aktion treten und daß die Spielfigur und die Handelsschiffe, deren Wert durch Zählsteine angezeigt wird, nicht einer Person allein gehören. Hinzu kommt, daß eine große Anzahl an verschiedenem Spielmaterial - Hufeisen, Aktionskarten, Anteilskarten, Dukaten etc. - für Abwechslung sorgt. So läßt sich die eine Stunde dauernde Spielzeit spannend ausfüllen. Trotzdem ist die Spielregel problemlos schnell zu verstehen.

Der Fliegende Holländer war neben Papua das Highlight des kurzlebigen Joint-venture des deutschen Spieleverlags Huki und des japanischen Spielwarengiganten Bandai. Dieser Konzern hatte aber nur ein Interesse daran, daß sich ihm die deutschen Spielwarenregale öffnen, um darin Turtle-Kampfszenarios zu positionieren. Als dies nach nur wenigen Monaten gelungen war, stieß Bandai das Brettspielprogramm an einen amerikanischen Konzern ab. Doch auch bei Parker sind gute Brettspiele Mangelware, so stand der Fliegende Holländer dort ziemlich alleingelassen da und wurde bald aus dem Programm genommen

© games we play - niederrhein magazin - Autor: Harald Schrapers


Stand: 5.5.97