games we play

Kreuzverhör

nett: 4 PunkteKrimi-Kartenspiel für zwei Ermittler

von Sonja Klein

Gmeiner (Vertrieb: Hutter)

ca. 13 €

2 SpielerInnen

Schwierigkeiteinfach (ab ca. 10 Jahre)

Verpackung ++

2006

Spezialität des bayerischen Gmeiner-Verlags sind Regionalkrimis, die irgendwo zwischen Kaiserslautern und Zwickau spielen. Passend zu den Büchern hat Gmeiner jetzt ein Spiel erstellt.

Beide Spieler besitzen je vier Kartensätze. Einer enthält die unterschiedlichen Verbrechen (Mord etc.), einer die Orte, einer die Personen und einer die Tatwerkzeuge. Als erstes stellen sie einen Fall aus den vier Elementen zusammen, den sie geheim notieren: Mord in Berlin, Elke V. war es mit einem Messer.

Die Gegenseite muss nun den kompletten Fall ermitteln. Dabei wird ungefähr so vorgegangen wie bei Mastermind. Wenn jetzt auf Einbruch in Berlin, Ede K. mit Brechstange geraten wird, erfährt der Spieler, dass einer der vier Tipps richtig ist. Dies muss man entsprechend notieren. Die beiden Spieler wechseln sich beim Raten ab – gewonnen hat, wer alles zuerst rausbekommen hat.

Darüber hinaus kann pro Spielzug eine Aktionskarte eingesetzt werden. Dabei gibt es interessante Karten, wie die Möglichkeit, dass Geschlecht des Tatverdächtigen zu erfahren. Andere Karten, die für „Aktion“ sorgen sollen, passen hingegen weniger zu dem Spiel. Die Möglichkeit, etwa die Aktionskarten des Mitspielers zu durchsuchen, lenkt von dem eigentlichen Sinn des Spiels ab.

Wer ein einfaches Deduktionsspiel haben möchte, wird mit Kreuzverhör gut bedient. Dass Gmeiner bislang keine Erfahrung mit Spielen hat, kann das Spiel nicht ganz verbergen. Dass auf jeder Spielkarten „Anleitung lesen!“ steht ist dabei schon wieder lustig.

Leider ist der Notizblock reichlich dünn ausgefallen und bietet nur für fünf Partien Papier. Dabei lohnt es sich durchaus, häufiger als fünf Mal ein schnelles Kreuzverhör zu spielen.

© Harald Schrapers 2006