games we play

Nautilus

schön: 5 Punkte von Brigitte Ditt und Wolfgang Ditt

Kosmos (Redaktion: TM)

ca. 41,95 Euro

– nicht mehr lieferbar –

bis 4 SpielerInnen

Schwierigkeit mittel (ab ca. 12 Jahre)

Verpackung +-

6. Platz Deutscher Spiele Preis 2002

Ein riesiger Spielplan breitet sich vor uns aus. Es ist das tiefblaue Meer. In der Mitte ist die Farbe etwas heller, hier befindet sich im flachen Lagunen-Wasser die Basisstation der zu bauenden Unterwasserstadt. Im Meer liegen die Funde, die wir mit unseren U-Booten bergen wollen. Nautilus ist ein großes Unterwasser-Abenteuer - ein zwar ruhiges, aber gleichzeitig sehr unterhaltsames Spiel.

Begonnen werden die vielen zu spielenden Runde jeweils damit, dass die SpielerInnen eine Station für die Unterwasserstadt kaufen. Zur Auswahl stehen Forschungsstationen oder Wohnstationen, in die ich die Forscherfiguren meiner Farbe stelle. Der Anbau einer Station an die bestehende Stadt ist gar nicht so einfach und muss gut durchdacht sein. Manchmal ist es sinnvoller, erst einmal Stationen zu sammeln und sie später auf einen Schlag anzubauen.

Anschließend kann ich meine Forscher um bis zu drei Schritte in der Unterwasserstadt bewegen. Ziel ist zumeist eine der Forschungsstationen, die ich mit meiner Figur für mich aktiviere. Es gibt unterschiedliche Arten von Forschungen, die dort betrieben werden. Wenn ich beispielsweise eine Trainingsstation aktiviert habe, kann ich meine Forscherfiguren anschließend weiter als nur die drei Schritte ziehen. Außerdem kann ich auf meinem Übersichtstableau mir einen Siegpunkt abmarkieren, wenn ich zwei Stationen einer Fakultät besitze. Wenn ich mehr Stationen habe, als meine MitspielerInnen, gibt es sogar noch zwei zusätzliche Siegpunkte.

Zum Abschluss einer Runde geht es raus ins Wasser. An den Wasserschleusen der Forschungsstationen kann ich kleine U-Boote starten lassen. Das Ziel dieser U-Boote sind die Plättchen, die auf dem Spielplan liegen. Diese Meeresfunde kann ich bergen. Mir steht das Echo des U-Bootes zur Verfügung, um unter die Plättchen zu gucken, und der Antrieb, um dorthin zu kommen. Die Reichweite des Echos und des Antriebs bemisst sich nach der Zahl der von mir betriebenen Forschungsstationen für Echo beziehungsweise für Technik.

Zu finden sind Schnecken, Muscheln, Seeigel, Leuchtkrebse, Gold und die Ruinen des legendären Atlantis. Am Spielende ergeben diese Meeresfunde die eine Hälfte der Siegpunktsumme. Diese wird jedoch nicht zu den beim Bau der Unterwasserstadt gewonnen Punkten hinzuaddiert, sondern die Summen werden multipliziert. Hier lässt der Mathematiker grüßen. Es reicht nicht, entweder beim Bau oder bei den U-Boot-Tauchfahrten erfolgreich gewesen zu sein, sondern ich muss möglichst gleichmäßig in beiden Bereichen Punkte gesammelt haben - dann habe ich Chancen auf den Gesamtsieg.

Nautilus ist ein großes und toll ausgestattetes Spiel für an die zwei Stunden Spielspaß. Es bietet sehr viele Aktionsmöglichkeiten und Ansätze, zu taktieren. Doch ein Strategiespiel ist es nicht, denn der Glücksfaktor ist beträchtlich. Manchmal frage ich mich, ob der beträchtliche Aufwand eigentlich gerechtfertig ist. Denn vieles, was ich mir an taktischen Finessen ausdenke, wird anschließend durch das Zufallselement wett gemacht.

Doch der andere Eindruck überwiegt. Nautilus ist ein erstklassiges Spiel für Leute, die nicht lange über ausgefeilte Strategien nachdenken wollen, aber trotzdem ein abendfüllendes Brettspiel-Abenteuer erleben wollen.

© games we play 2003-05 – Autor: Harald Schrapers


Stand: 11.5.05