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Riff Raff

schön: 5 Punkte von Christoph Cantzler

Zoch (Noris)

ca. 50 € 

2 bis 4 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2013

Besonders beeindruckend ist der Aufbau dieses Spiels. In eine hohe Papp-Welle wird ein Gelenk gesteckt, auf dem das Holzschiff seinen Platz findet. Damit das Boot nur sanft schaukelt, sorgt eine Metallkugel am unteren Ende des Mastes für die nötige Trägheit. Trotzdem bleibt das Konstrukt eine äußerst wackelige Angelegenheit. Denn wir stellen in diesem Geschicklichkeitsspiel unsere zehn Gegenstände nicht nur auf den massiven Schiffskörper, sondern auch in die Rahe. Da ist es glatt, wackelig und man weiß gar nicht so recht, in welche Richtung der Mast ausschlagen wird.

Mit Hilfe von je zehn Karten, die wir auf der Hand haben, macht Christoph Cantzler aus einen Spielzeug ein vollwertiges Brettspiel. Die Ziffern auf den Karten sind den Flächen auf dem Schiff zugeordnet – 1 bis 4 ist der Rumpf, die Zahlen 5 bis 10 befinden sich in der Rahe. Alle spielen gleichzeitig eine Ziffernkarte aus. Der Spieler mit der höchsten Zahl beginnt, was für ihn den Vorteil hat, dass das Boot mit jeder aufgeladenen Last noch unberechenbarer wird. Taktisch klug kann es aber sein, später an die Reihe zu kommen. Denn wenn auf einer Rahe bereits ein Gegenstand liegt, darf der nachfolgende Mitspieler dort zwei Stücke platzieren. Gewonnen hat, wer alle seine acht Holzteile los geworden ist.

Riff Raff benötigt viel Geschick. Man darf mit seinem Gegenstand andere Teile verschieben, man kann die Rahe drehen oder sein Teil lange festhalten, um das Schiff zu stabilieren. Jeder hat seine eigene Technik. Selbst wenn das Boot kippt, lässt sich noch etwas retten. Alle beim Runterfallen gefangene Holzteile kommen aus dem Spiel – nur die auf den Tisch gefallen Teile werden meinem Vorrat zugeschlagen.

Riff Raff erinnert an den Zoch-Klassiker Bamboleo, ist aber etwas raffinierter und der Aufforderungscharakter ist noch höher. Sicherlich ist Riff Raff weder abendfüllend noch eine Dauerbrenner – aber zwischendurch kann es immer wieder auf Begeisterung stoßen. Und wer es noch gar nicht kennt, will es unbedingt ausprobieren. Er wird nicht enttäuscht.

© Harald Schrapers · games we play 2012