games we play

Samurai

nett: 4 Punktevon Reiner Knizia

Rio Grande (Vertrieb: Abacus)

ca. 29 €

– nicht mehr lieferbar –

bis 4 SpielerInnen

Schwierigkeit einfach (ab ca. 10 Jahre) 

Verpackung -

Neuauflage 2004

5. Platz Deutscher Spiele Preis 1999

Zunächst sieht Samurai wie Mississippi Queen aus. Es werden einige Inseln mit Wasser drumherum zu einer langgestreckten Insellandschaft zusammengesetzt. Die Länge dieser Landschaft - die den Umrissen Japans ähnelt - ist abhängig davon, ob zwei, drei oder vier SpielerInnen mitmachen. Und tatsächliche: Samurai lässt sich mit jeder Spielerzahl gleich gut spielen.

Mit Mississippi Queen hat das ganze jedoch nichts zu tun. Denn es gibt keinerlei Bewegung auf dem Spielbrett. Sondern es geht darum, Plättchen neben die Städte und Dörfer auf den Inseln zu legen. In den Ortschaften können drei verschiedene Sorten - alle aus lakritzfarbigem Plexiglas - Spielfiguren stehen: Helme, Buddhas und Reisfelder. Mit den unterschiedlichen Plättchen mit ihren Zahlwerten wird Einfluss auf diese Figuren genommen. Einige Plättchen beeinflussen nur eine bestimmte Figur, einige wirken auf alle. Wenn eine Ortschaft komplett eingekreist ist, dann wird abgerechnet. Wer am meisten Einflusspunkte hat, der bekommt dann die entsprechende Figur.

Am Ende interessiert jedoch nicht die pure Quantität der errungenen Spielfiguren - und spätestens dann erinnert Samurai an das Knizia-Spiel Euphrat & Tigris, das im letzten Jahr mit dem Deutschen Spiele Preis ausgezeichnet wurde. Belohnt wird, wer ausgewogen die verschiedenen Figuren gesammelt hat. In Frage kommt für den Sieg die SpielerIn, die in einer Figurensorte am meisten gesammelt hat. Wenn dies geklärt ist, werden die Figuren gezählt - allerdings nur die beiden Figurensorten, von denen weniger vorhanden ist.

Samurai ist ein taktisches Denkspiel, das allerdings mit deutlich weniger als einer Stunde weit flotter zu spielen ist als das bereits erwähnte Euphrat & Tigris. Wer Taktikspiele gerne mag und sich zudem noch merken möchte, welche bereits errungenen Spielfiguren die MitspielerInnen hinter ihrem Sichtschirm verstecken, ist mit Samurai gut bedient. "Unspektakulär und sachlich" nennt die Fairplay dieses Spiel, das tatsächlich nur wenig aufregend ist.

© games we play - niederrhein magazin 1999–2013 - Autor: Harald Schrapers