games we play

Sandwich

schön: 5 Punktevon Christophe Raimbault

Repos Production
(Redaktion: Cédrick Caumont, Thomas Provoost) (Vertrieb: Asmodee)

ca. 12 € 

3 bis 10 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

2014

Essen und Spiel – das ist eine ungewöhnliche Kombination. Und woher kommt dieses Spiel? Selbstverständlich aus dem Feinschmeckerland Frankreich. Ursprünglich war Sandwich bei dem Kleinstverlag Le Joueur erschienen und findet jetzt über den belgischen Repos-Verlag zu uns nach Deutschland.

Aber geht es hier wirklich um Feinschmecker? Gegessen werden zusammengeklappt Brotscheiben, zwischen die jeweils drei Zutaten gehören. Beispielsweise Weintrauben,, Nuss-Nougat-Krem und Mais.

Alle Spieler bekommen neun verdeckte Zutatenkarten. Alle decken gleichzeitig je eine Karte auf, legen die in die Tischmitte und grapschen sich eine andere Karte. Kopfsalat wäre gut, weil der zu vielen Sandwichkreationen passt. Die scharfe Wasabi-Soße ist hingegen weniger beliebt. Praktisch dabei: Die Zutatenkarten sind kreisrund, so können bei dem Kampf um die Leckereien keine Ecken umknicken.

Wenn alle Karten verteilt sind, werden die Gerichte zusammengestellt. Jeder muss aus seinen neun Zutaten drei Päckchen mit je drei Karten bilden. Das sind die drei Brote, die an die drei links vom Spieler Sitzenden verteilt werden. Das Parmaschinken-Sandwich mit Tomate und Mozzarella könnte man gut einem der Liebhaber italienischer Küche geben.

Anschließend haben alle Spieler drei kleine Gerichte vor sich liegen und bestimmen nun öffentlich ihr Lieblings-Sandwich. Für ein Brot werden drei Punkte vergeben, das zweitbeste Sandwich kriegt zwei Punkte, und die am wenigsten appetitliche Zusammenstellung geht leer aus. Die Auswertung der Punkte dauert in diesem flotten Spiel vergleichsweise lang, was aber nichts macht. Denn Sandwich ist ein Kommunikationsspiel, wenn einem wortreich erklärt wird, warum Krebsfleisch mit Champignons und Spargel ein perfektes Drei-Sterne-Gericht ist.

Sandwich ist spaßig und sehr originell – falls die richtigen Leute am Tisch sitzen, die bereit sind, sich auch mal auf ein Hähnchen-Sandwich mit Schokolade und Knoblauch einzulassen. Wer hingegen immer nur „kenn ich nicht, mag ich nicht“ sagt (viele Kinder sind als Mitspieler völlig ungeeignet) und eigentlich nur den Fischstäbchen-Burger mit Ketschup und Majo lecker findet, stört bei dem Spiel. Auch Vegetarier (sorry) sind nicht variabel genug, um das Spiel zu einem Erlebnis zu machen.

Empfehlenswert ist das Spiel für vier bis sieben Leute, davon abweichende Personenzahlen müssen auf eine weniger gute Sonderregel zurückgreifen.

© Harald Schrapers · games we play 2014