games we play

Schotten-Totten

schön: 5 Punktevon Reiner Knizia

PS (Vertrieb: Pro Ludo)

ca. 9 €

– nicht mehr lieferbar –

bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

Verpackung ++

überarbeitete Neuauflage 2005

1999 erschien Schotten-Totten erstmals bei ASS, kurze Zeit später dann in einfacherer Verpackung bei Schmidt. Die ganz große Aufmerksamkeit konnte das Spiel nie auf sich ziehen, obwohl Insider schon lange von dem besten Zwei-Personen-Spiel munkelten, das Knizia je erfunden habe. Es sei sogar besser als sein recht ähnliches Lost Cities. 2005 ist Schotten-Totten neu bei den niederländischen PS Games erschienen.

Neun Spielkarten mit Grenzsteinen werden in die Mitte des Tisches gelegt – sie unterteilen nun den Tisch in zwei gegnerische Hälften. Gespielt wird mit vom verdeckten Stapel gezogenen Zahlenspielkarten – bei denen die Ziffer 7 für deutsche Augen etwas verwirrend aussieht. Damit versuchen wir, die Grenzsteine von unserer jeweiligen Seite aus zu erobern. Sobald drei Karten auf einer Seite des Steins liegen, bilden die darauf dargestellten Schotten eine „Abteilung“. Wenn die Drei den gleichen Zahlenwert haben, handelt es sich um ein „Schotten-Totten-Team“. Damit man sich das leichter merken kann, liegt eine Hilfskarte bei, die die englischsprachigen Pokerbezeichnungen verwendet: es ist ein „Three of a kind“. Mein Gegner hat jetzt nur noch zwei Chancen: Seine Abteilung muss einen höherwertigen Drilling bilden, oder er schafft gar einen „Straight Flush“. Das heißt, drei aufeinander folgende gleichfarbige Karten sind das stärkste Aufgebot.

In einem Punkt unterscheidet sich das neue Schotten-Totten vom ASS-Original. Als Spielvariante sind jetzt zehn Taktikkarten beigelegt, die damals nur in der bei GMT erschienenen US-Ausgabe Battle Line, die thematisch in der Antike angesiedelt war, zu finden waren. Unter ihnen ist beispielsweise der „Anführer“, der wie ein Joker funktioniert, oder eine Nebelkarte, die die Formation von Abteilungen verhindert. Doch das Spiel gewinnt durch diese Erweiterung nicht. Es wird chaotischer und durchbricht die logische Brillanz dieses Kartenspiels.

Ohne Taktikkarten muss man oft gar nicht warten, bis beide Spieler ihre Dreier-Abteilungen an einem Grenzstein gebildet haben. Da jede Spielkarte nur einmal vorhanden ist, ist eine Seite manchmal schon vorab unschlagbar. Und sie kann schon vor Spielende gewinnen, weil sie drei benachbarte Grenzsteine eingenommen hat.

Das Spiel ist genauso einfach wie spannend. Es ist ein exklusiver Geheimtipp. Bitte nicht weitersagen!

© Harald Schrapers 2005–10