games we play

Schraumeln

Das ultimative Nonsensspiel um Schriftrollen und Pflaumen

von Urs Hostettler

F.X. Schmid

ca. 19-28 DM

- nicht mehr lieferbar -

bis 8 SpielerInnen

Schwierigkeit schwer (ab ca. 15 Jahre) nett: 4 Punkte

Auswahlliste Spiel des Jahres 1992

5. Platz Deutscher Spiele Preis 1992

Die Schraumen leben im Schraumenland. Ihr Reichtum bemisst sich an ihrem Besitz an Pflaumen (kleine Plastikplättchen). Nehmen und Geben wird durch die heiligen Schriftrollen (Pappkärtchen) geregelt. Aber nur die geistige Führung, das Druidenschraum (wechselt in jeder Runde unter den SpielerInnen) ist berechtigt, die im Tempel liegenden Schriftrollen an die Schraumen zu versteigern. Die Schriftrollen werden solange behütet, bis das Schraum selbst zum Druiden aufgestiegen - diese verliest. Den Anweisungen der verlesenen Schriftrolle muss unbedingt Folge geleistet werden, auch dann, wenn es den eigenen Pflaumenreichtum kostet. Sieger ist am Ende des Spiels schließlich das Schraum mit den meisten Pflaumen.

Bei diesem Spiel lohnt sich allein das Lesen der Spielanleitung. Neben einer Einführung in die Mythologie des Schraumenlandes zeigt der Schweizer Autor Urs Hostettler gegenüber seinen früheren Spielen eine konsequente Weiterentwicklung seines Sprachgefühls. Während er in Kreml für die SpielerInnen noch das große "I" bemühte, gelingt ihm in Ein solches Ding die Abgrenzung zur restlichen Sprachwelt dadurch, nur noch von Spielerinnen zu sprechen. In Schraumeln bietet die alleinige Präsenz des Schraums (sächlich) einen richtungsweisenden Hinweis zur Beseitigung des Konfliktpotentials zwischen Spielerinnen und Spielern.

Wer sich an Schraumeln erfreuen will, braucht eine gehörige Portion Verschlagenheit, wenn es dem anderen eine miese Schriftrolle für möglichst viele Pflaumen anpreist. Gesunde Schadenfreude und die Befürwortung von Nonsens heben ebenfalls den Lustgewinn beim Schraumeln. Schraumen ohne diese Voraussetzungen werden sich schwertun im Anhäufen von Pflaumen.

© games we play - niederrhein magazin - AutorInnen: Brigitte Prumbohm, Harald Schrapers


Stand: 1.9.98