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Skull & Roses

schön: 5 Punktevon Hervé Marly

Lui-même (Vertrieb: Asmodee)

ca. 16 € 

– nicht mehr lieferbar –  

3 bis 6 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2011

Jeder Spieler hat vier Bierdeckel. Nicht mehr und nicht weniger. Das soll ein Spiel sein? Immerhin gibt es bei einem der vier Deckel eine Besonderheit. Auf seiner Rückseite prangt ein Totenkopf, während die drei anderen mit Rosen dekoriert sind.

Der Spielablauf ist nahezu genauso puritanisch wie das Material. Jeder legt einen seiner Bierdeckel verdeckt auf den Tisch. Anschließend können die Spieler reihum weitere Deckel dazu legen. Bis einer sagt:  „Ich wette, dass ich eine Rose aufdecke“. Der nächste Spieler legt erhöht das Gebot auf zwei Rosen. Oder gar drei oder vier – oder er steigt aus. Reihum kann jeder das Wettgebot erhöhen. Wer am Ende das höchste Gebot abgegeben hat, muss den Beweis antreten. Er deckt zunächst seine eigenen Karten auf. Und danach muss er bei von ihm ausgewählten Mitspielern einen Deckel nach dem anderen öffnen.

Wer hoch bietet, darf keine Totenköpfe legen. Eigentlich. Selbstverständlich darf man bluffen – man muss sogar. Ein kluger Bluff, und der Gegner wiegt sich in Sicherheit, auf dass er gefahrlos sein Gebot anhebt.

Skull & Roses ist ein Spiel, dass von der schauspielerischen Leistung, von Gesten und Mimik lebt. Mal Pokerface, mal begeistert gucken, mal ganz nachdenklich abwägen, mal schnell entschieden. Das sind die einzigen Anhaltspunkte, die man den Mitspielern liefert. Denn es gibt ja sonst nicht – im Gegensatz zum Klassiker Bluff, bei dem wenigstens Würfel die Entscheidungsgrundlage für eine Täuschung darstellen. Hier muss man alles selbst machen. Manche halten das für die Königsdisziplin des Spielens. Ich hingegen bin nicht so euphorisch. Skull & Roses ist eine ausgefallene Spielidee, die für ein ungewöhnliches Erlebnis sorgt.

© Harald Schrapers · games we play 2011–18