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Suburbia

schön: 5 Punktevon Ted Alspach

Bezier Games / Lookout Spiele (Redaktion: Dale Yu, Hanno Girke)
(Vertrieb: Asmodee)

ca. 43 € 

1 bis 4 SpielerInnen

Schwierigkeiteinfach (ab ca. 10 Jahre)

2013

Abwechslungsreich und thematisch gelungen umgesetzt – so präsentiert sich dieses Stadtentwicklungsspiel. Auf dem Immobilienmarkt, wo immer wieder neue Plättchen nachgelegt werden und die „Ladenhüter“ stetig billiger werden, kaufe ich ein Gebäude und lege es an. Meist gibt es einen sofortigen Effekt, aber auch später kann mein Bauwerk Punkte generieren oder für einen Malus sorgen. Obwohl alle Spieler ihr eigenes Stadtviertel bauen, ist der Blick auf den Nachbarn Pflicht.

Ziel ist, die Zahl der Einwohner stetig zu erhöhen. Dazu muss das eigene Viertel einen guten Ruf haben. Der Ruf wird auf einer Skala angezeigt und sorgt dafür, dass die Einwohnerzahl pro Runde entsprechend kumulierend ansteigt. Aber: Wenn der Stadtteil zu dicht bevölkert wird, leidet der Ruf.

Ein schönes Spielsystem und interessante thematische Ideen stehen einer unschönen äußerlichen Umsetzung entgegen. Was bedeutet überhaupt der Titel Suburbia? Wieso ähnelt die grafische Gestaltung einem Prototyp? Wieso ist das Volkspark-Plättchen grau und nicht grün? Und das Schwerindustrie-Plättchen gelb und nicht grau? Und zu allem Überfluss gab es in der Erstauflage Exemplare, bei der sich die Plättchen nicht ausstanzen ließen, sondern ausgerissen werden mussten. Mein Spiel sieht grauenvoll aus – was dadurch gemildert wird, dass es eh nicht der grafische Überflieger ist.

Wenn man über all das hinwegsieht: Suburbia ist ein gutes Spiel. Der Städtebau mit seinen vielfältigen Plättchenbeziehungen untereinander ist originell konstruiert, der Bevölkerungswachstum über den Umweg des Rufes des Stadtviertels kann überzeugen. Die Altersangabe auf der Schachtel ist mit „ab 8“ sicherlich zu niedrig gegriffen, auch wenn die Regelelemente nach etwas Eingewöhnung gut durchschaubau sein. Wer dann mit Überblick und abgestimmten Timing zum richtigen Zeitpunkt expandiert, kann sich am Spielende über die gute Entwicklung seines Ortsteils freuen.

© Harald Schrapers · games we play 2013