games we play

... und tschüss!

Schlechte Zeiten für die Zweiten

von Martin Wallace

Goldsieber

ca. 10-15 DM

- nicht mehr lieferbar -

bis 6 SpielerInnen

Schwierigkeit einfach (ab ca. 10 Jahre)schön: 5 Punkte

Verpackung ++

1997

Es ist nicht die Reise nach Jerusalem. Trotzdem liegt eine Karte zuwenig in der Tischmitte. Jede SpielerIn kriegt eine dieser Karten, nur eine geht leer aus. Bis zu 15 Punkte bringt mir eine Karte ein, je nach aufgedrucktem Wert. Allerdings: einige Karten haben den Punktwert minus Fünf bzw. sogar minus Zehn. Meine Handkarten haben die gleichen Plus- oder Minus-Werte, ich kann sie aber nur dazu verwenden, eine der Karten in der Tischmitte zu ergattern - und nur diese Karten entscheiden am Ende über Sieg und Niederlage.

Zuerst wird um die niedrigste Karte auf dem Tisch gespielt. Alle SpielerInnen legen verdeckt eine ihrer Handkarten auf den Tisch. Die Karten werden gleichzeitig umgedreht. Wer jetzt die niedrigste Ziffer aufgedeckt hat, kriegt die Karte aus der Tischmitte und ist aus der Runde ausgeschieden. Wenn die niedrigste Karte einen positiven Wert hat, war sie womöglich ein gutes Schnäppchen. Wenn sie eine negative Ziffer trägt, ist das alles nicht ganz so toll.

In der gleichen Art wird jetzt weitergespielt - immer um die dann niedrigste Karte. Alle SpielerInnen legen verdeckt eine Karte, die jetzt zu der bereits gelegten addiert wird. Und wer am wenigsten Punkte hat, kriegt die Karte und die anderen spielen um den Rest.

Am liegt nur noch eine Karte auf dem Tisch, die wertvollste. Um sie spielen nur noch zwei SpielerInnen. Jetzt ändert sich was. Die letzte Karte gewinnt, wer die meisten Punkte aufbieten kann. Und für die SpielerIn, die zweite geworden ist, heißt es jetzt: und tschüss. Und ärgern.

Und tschüss ist einfach toll. Es ist ein einfaches Kartenspiel mit gezieltem Bluff, das riesig Spaß macht. Laut Spielregel ist man nach wenigen Runden und nur 20 bis 40 Minuten fertig. Eine große Gruppe wird jedoch kaum aufhören wollen, bis alle Karten weg sind.

Martin Wallace, Besitzer des kleinen britischen Warfrog-Verlags, beschäftigte sich bislang zumeist mit umfangreicheren Brettspielen. Dass er auch das Spiel mit minimalstem Aufwand beherrscht, zeigt er mit Und tschüss. Für mich ist Und tschüss die spannendere Alternative zum beliebten 6 nimmt.

© games we play - niederrhein magazin - Autor: Harald Schrapers


Stand: 4.4.00