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Valdora

schön: 5 Punktevon Michael Schacht

Abacus

ca. 36 € 

– nicht mehr lieferbar –

3 bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeiteinfachl (ab ca. 10 Jahre)

6. Platz Deutscher Spiele Preis 2009

Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2009

Valdora ist schon auf den ersten Blick ein recht beeindruckendes Spiel. Das Spielbrett ist bunt und attraktiv gestaltet und in den Städten sorgen die „Bücher“ für Aufmerksamkeit. Holzständer sorgen dafür, dass Spielkarten wie ein Buch aufgeschlagen werden.

Valdora ist ein Logistikspiel. An der einen Stelle muss ich Edelsteine bekommen, an der anderen Stelle des Spielplans loswerden. Doch das ist nicht so einfach – es gehört sogar ein gutes Stück Anstrengung dazu.

Einfach ist es jedoch, an die Geldmünzen zu kommen. Da ziehe ich zum „Silberminen“-Feld, zücke meine EC-Karte und fülle meinen Münzvorrat auf. Geld kann ich gut gebrauchen, wenn ich in einer Stadt zu einem der besagten Bücher gehe. Dort gibt es im Ausrüstungskatalog Rucksäcke und Karren. Je länger ich in einem Katalog blättere, desto mehr Geld benötige ich. Die Karte selbst kostet nur einen goldenen Edelstein. Wenn ich mehrere besäße, könnte ich gleich mehrere Karten nehmen. Das ist wichtig an diesem Spiel: in einem Spielzug Dinge gleich mehrfach zu tun. Dann spart man Zeit und kann mit der entscheidenden Nasenlänge Vorsprung gewinnen. Doch für zwei Ausrüstungsgegenstände müsste ich schon vorher die Transportkapazität haben, um zwei Gold mitzubringen.

Als nächstes geht es in die Stadt mit einem Auftragsbuch. Mit Münzen bekomme ich dort Karten, die mir sagen, mit welchem Edelstein ich bei welchem Handelshaus Siegpunkte bekomme. Auch hier gilt: wenn ich in einem Zug gleich zwei oder sogar drei Karten abliefern kann, ist dies besonders gut.

Bei den Handelshäusern gibt es zusätzlich Handwerkerplättchen zu gewinnen, die in einem Rondell neben dem eigentlichen Spielplan aufbewahrt sind. Hier findet sich ein zusätzlicher raffinierter Mechanismus, bei dem es gilt, Handwerker unterschiedlicher Farbe zu erhalten.

Valdora ist ein empfehlenswertes Spiel, wenn man eine spielerische Herausforderung sucht. Die sechsseitige Regel ist zwar nicht gerade kurz, aber auch nicht übermäßig komplex. Der Spielablauf ist hingegen durchaus nicht einfach. Zuerst wird man versuchen, sich auf etwas zu spezialisieren. Später wird man sehen müssen, entstandene Lücken zu stopfen – denn für jede Farbe gibt es zehn Punkte, wenn man wenigstens einen Handwerker besitzt. Und: genaues Beobachten der Mitspieler ist sinnvoll, um zu erkennen, was man ohne direkte Konkurrenz günstig erwerben kann.

Trotz der vielen Spieleelemente fügt sich vieles sehr schön zusammen. Mit etwas Erfahrung lässt sich Valdora flott spielen, zumindest dann, wenn man Glück hat, und einem der Gegner nichts vor der Nase wegschnappt – dann muss man noch mal neu überlegen.

© Harald Schrapers · games we play 2009