Monkey Palace
Stein auf Stein zum prächtigsten Palast
von David Gordon und Tam Myaing
Lego (Redaktion: Dotted Games, Vertrieb: Asmodee)
Illustration: Matthieu Martin u.a.
Hergestellt in Polen
ca. 50 €
2 bis 4 SpielerInnen (besser: 2 bis 3)
Schwierigkeit ◼◼◻◻
Jahrgang 2025
Einen wirklich guten Ruf hatten die zwei Dutzend Lego-Brettspiele nicht, die vor 15 Jahren auf den Markt kamen. Man startete recht ambitioniert mit einem Reiner-Knizia-Titel und ließ danach – bis auf einzelne positive Ausreißer wie Harry Potter – ziemlich schnell nach. Und stellte die Reihe bereits 2013 wieder ein. Jetzt gibt es ein neues Lego-Spiel. Ein Unterschied: Die Federführung bei der Spielentwicklung hat nun nicht mehr der dänische Lego-Konzern, sondern der französisch-schwedische Brettspielspezialist Asmodee. Das sieht man dem Spiel zunächst nicht an, weil auf der Schachtelvorderseite nur Lego als Marke abgebildet ist. Aber Asmodee hat sogar ein neues Studio exklusiv für Lego-Spiele gegründet: Dotted Games. Es soll – wie 2009 – nicht nur bei einem Spiel bleiben.
Das Schöne an Lego: Man kann damit bauen, etwas errichten, konstruieren. Das macht auch bei Monkey Palace Freude, wo wir das mit einer Spielregel verbinden. Wir bauen nicht zweckfrei, wir bauen nicht schön, sondern wollen Siegpunkte sammeln. Die kriegt man in Form von Spielkarten – je nachdem, wie hoch man seine Treppe baut. Wobei Treppen hier nicht wörtlich zu nehmen ist, weil wir uns Affen vorstellen müssen, die nicht nur eine Stufe erklimmen können, sondern auch mal größere Distanzen senkrecht überwinden.
In jedem Zug muss ich eine neue Treppe ganz unten beginnen. Wir haben Einser-Lego-Steine sowie Lego-Brückenbögen zur Verfügung. Diese Brücken sind leider nicht optimal gestaltet, weil man die mittleren der vier Noppen nicht nutzen darf. Mit Hilfe meines Materials und unter Einbeziehung zuvor errichteten Bauwerke versuche ich, möglichst hoch zu kommen. Je nach erreichtem Level kriege ich wertvollere Karten mit Siegpunkten und – sehr wichtig – Lego-Nachschub als Einmal- bzw. Dauereffekt.
Das spielt sich schön und wird ziemlich schnell eine anspruchsvolle dreidimensionale Knobelaufgabe. Da muss man oft lange überlegen, so dass man besser zu zweit oder maximal zu dritt spielt. Denn sonst zieht sich die Wartezeit.
Neben der verbesserungswürdigen Spielanleitung gefällt mir das Finale nicht so gut, weil dann plötzlich Schluss ist, obwohl man oft noch eine große Zahl an Lego-Steinen besitzt. So endet ein schöner Spielablauf etwas sehr abrupt.
Rating: 7/10 ⚄ ⇗
© Harald Schrapers · games we play 2025