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Tails on Fire

5 von 6von Thomas Sellner

Heidelbär Games (Redaktion: Sabine Machaczek, Roland Goslar, Vertrieb: Heidelberger Spieleverlag)

Illustration: Mayra Ornelas

ca. 15 €

2 bis 6 SpielerInnen (besser: 4 bis 6)

Schwierigkeiteinfach (ab ca. 10 Jahre)

Jahrgang 2023

„Passe, passe, passe“ – ein Kartenspiel, das so anfängt, hat es nicht leicht. Doch es lohnt sich, geduldig zu bleiben. Früher oder später steigt jemand ein und legt die erste Zahlenkarte in die Tischmitte. Sie muss im Wert genau 1 höher sein, als die Startziffer. 7, 8, 9 und anschließend vorne beginnend mit 1, 2. Bis Schluss ist, weil niemand eine 3 hat oder ich mich verzockt habe. Trotz der 3 auf der Hand habe ich „passe“ gesagt, weil ich gehofft habe, jemand anderes spielt sie aus. Ich möchte sparsam mit meinen Handkarten sein, weil ich nämlich nur drei zur Auswahl habe, die ich mir zu Rundenbeginn aussuchen musste. Wertvoll sind diese Karten ja nicht zu Beginn der Runde – sondern am Ende.

Nun aber hat die Mitspielerin mit ihrer 2 die letzte Zahl gelegt und gewinnt die ausliegende Feuerkarte mit bis zu vier Siegpunkten. Dieses Feuer legt sie nun unter die erfolgreiche Zahlenkarte mit der 2. Wenn ich es später schaffen würde, eine Runde ebenfalls mit einer 2 zu beenden, bekomme ich nicht nur die dann gerade ausliegende Feuerkarte, sondern klaue auch die 2 der Mitspielerin. So kann es im weiteren Verlauf des Spiels zu ziemlich spektakulären Siegpunktverschiebungen kommen.

Thematisch wirkt Tails on Fire reichlich überladen. Erzählt wird die aus Mexiko kommende Geschichte, dass Iguana das Feuer raubte, damit floh, und Opossum aufbrach, es zurückzubringen. Vielleicht wäre es einfacher, die Regel zu verstehen, wenn man es bei dem belassen hätte, was es eigentlich ist: ein abstraktes Kartenspiel – und zwar ein wirklich gutes für vier oder besser noch mehr Personen (für zwei und drei gibt es eine Sonderregel). In großen Runden sorgt Tails on Fire für gute Stimmung und überraschende Wendungen.

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