games we play

LivingStone

nett: 4 Punktevon Benjamin Liersch

Schmidt (Redaktion: Thorsten Gimmler)

ca. 30 € 

– nicht mehr lieferbar –

2 bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeiteinfach (ab ca. 10 Jahre)

2009

Ein großes Abenteuer verspricht LivingStone. Das Schiff reist immer weiter den Sambesi hinunter, und zeigt jeweils an, in welcher Spalte der Spieler sein Zelt bauen darf. Wer weit weg vom Wasser baut, bekommt kurzfristig viele Punkte. Wer nah am Fluss sein Zelt errichtet, hat die Chance auf einen höheren Mehrheitenbonus am Spielende.

Der Startspieler wirft alle Würfel – doppelt so viele wie Mitspieler dabei sind. Dann sucht er einen Würfel aus und führt die Aktion aus. Bei einer niedrigen Würfelzahl lohnt es sich eine Aktionskarte zu nehmen. Denn bei den anderen Aktionsmöglichkeiten ist die Würfelzahl entscheidend. Sie bestimmt, wie viele Taler man bekommt, Steine aus dem Beutel zieht, oder ob man einen entfernten Zeltplatz bebauen darf.

Wenn alle einen Würfel gewählt haben, bekommen sie nur dann einen zweiten, wenn dessen Zahl höher ist. So kann man gelegentlich wenigstens den in der Startreihenfolge letzten Spieler ausbremsen. Ihm fehlt dann die zweite Aktion. Aber: mehr Spannung bietet das Spielelement nicht – meist nimmt man das, was offensichtlich ist. Auch die Auswahl zwischen den verschiedenen Aktionen ist nicht besonders interessant. Und überflüssig ist die Aktion „Spenden zum Wohl der Königin“. Die Idee kennen wir aus dem ebenfalls in diesem Jahrgang erschienenen Hab & Gut: wer am wenigsten spendet, hat verloren. Die Spielregel behauptet, es mache Sinn, zwischendurch mal ein paar Münzen in die schicke Schatztruhe – die Spardose – zu stecken. Doch das ist Quatsch. Es reicht, dies unmittelbar vor Spielende zu machen.

Für ein Spiel, das ein Konglomerat diverser unausgegorener Spielelemente ist, ist LivingStone eigentlich noch ein halbwegs interessantes Erlebnis, zumindest wenn man es zu viert spielt. Jedenfalls in der ersten Partie. Doch die Hakeligkeiten sind auch hier schon zu bemerken.

© Harald Schrapers · games we play 2009–16